Gigantisches Versuchsgelände

Die Nordspitze der Insel Usedom mit der gerade verlaufenden pommersche Küste und dem Dorf Peenemünde eignete sich als ideales Versuchsgelände für militärische Vernichtungsraketen der Nationalsozialisten. Ein Ergebnis hiervon war die Zerstörung 1936 des Fischerdorfes Peenemünde.

Das Steinkohlenkraftwerk vermittelt heute als eines der wenigen erhaltenen Gebäude eine Vorstellung vom grosstechnischen Charakter, dem funktionalen Stil und dem technischen Standard der Peenemünder Versuchsanstalten. Es wurde im November 1942 in Betrieb genommen und sicherte die Versorgung der Anlagen mit Strom.

Die «Vergeltungswaffe 2» kam die Rakete ab 1944 neben V2 zum Einsatz. Eine «Vergeltung»für die Bombenangriffe der Alliierten war jedoch eine späte Erfindung der NS-Propaganda. Bei dem Beschuss belgischer, englischer und französischer Städte verloren tausende Menschen ihr Leben.

Die A 4-Raketen benötigten eine Unmenge an flüssigem Sauerstoff. Im Gelände wurde eigens dafür  eine grosse Produktionsstätte gebaut. Die Herstellung des Sauerstoffes brauchte ein Grossteil des produzierten Stromes vom Steinkohlenkraftwerk.

Das Historisch-Technische Museum ist sehr interessant und gibt einen tiefen Einblick in die Kriegs- und Nachkriegszeit. Ein Tag reicht nicht aus, um alle Informationen aufzunehmen.