Mein Wunsch durch den Nationalpark östlich der Müritz zu fahren erfüllt sich. Der Tag zeigt sich wettermässig von der sonnigen Seite. Der Radweg führt durch unberührte Moore und Wälder und Weizenfelder entlang.

Ich steige auf zwei Aussichtstürme, die ganz aus Holz gezimmert sind. Bei einem ist eine Informationstafel angebracht. Es wird berichtet, dass der Müritz vor 200 Jahren der Wasserspiegel 150 cm abgesenkt wurde. Dadurch bildete sich die Binnenmüritz (See). Der Flötergraben verbindet ihn mit der Müritz und dem Specker See. Damals war das ganze Gebiet dem Adel als Jagdrevier vorbehalten.

Der Graben neben dem Turm wurde 1934 errichtet und diente bis 1989 zur Entwässerung. So sollte Ackerland gewonnen werden. Das Vorhaben ging teilweise nicht auf. Nach der Wende sind viele künstlich entwässerte Moore renaturiert worden.

Zu DDR-Zeiten stand das Jagdhaus des ehemaligen DDR- Ministerpräsidenten inmitten des Staatsjagdgebietes Müritz. Welch ein Privileg dies war!

Nach 22 Km erreiche ich das Informationszentrum in Boek und gönne mir eine Rast. Vom Bolter Kanal und Mühle bis zur Marina Müritz führt der Fahrradweg neben der Strasse nach Rechlin. Die Idylle des Nationalparks ist beendet. Der Wald ist gesperrt.



Insgesamt bin ich ca. 30 km von Waren bis zur Marina Müritz in Nord Rechlin geradelt.
Felix kehrte mit unserem Boot zur Marina Müritz zurück. Nikki und Emily begleiteten ihn.